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How To? Wie man mit Imkern im eigenen Garten starten kann

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Die Biene in deinem Garten

Die Biene ist als ein sehr nützlicher Wegbegleiter des Menschen in aller Munde. Nicht nur darum gibt es eine Menge Gründe, warum du sie gleich in deinem Garten ansiedeln solltest. Dort sorgt sie für die Bestäubung deiner Blumen. Auf diese Art trägt sie direkt dazu bei, deine Gartenpflanzen optimal wachsen und gedeihen zu lassen. Außerdem, wer liebt nicht ihren goldenen, süßen Honig? Den könntest du so ganz einfach direkt in deinem Garten sammeln. Nicht ohne Grund sind in Deutschland mehr als 100.000 Hobbyimker registriert. Mit unserer Anleitung lernst du leicht, wie auch du einer von ihnen werden kannst. Wir erklären dir, was du dabei beachten musst und wie es mit der eigenen Bienenzucht am besten klappt.

Nebenbei trägst du so dazu bei, das Bienensterben in unserem Land aufzuhalten oder sogar zu vermeiden. Also nichts wie ran an die Stöcke. Mit unserer Anleitung Imkern wird das für dich ein Kinderspiel. Wir wünschen dir viel Freude mit der Lektüre unseres Textes und viel Erfolg bei der Anlage deines eigenen Bienenstocks.

Wer darf ein Bienenvolk im Garten halten?

Eigentlich darf jeder sein eigenes Bienenvolk im Garten halten. Also auch du. Du musst auch nicht erst einen Lehrgang dazu besuchen. Zum Imkern ist keine Lizenz nötig. Interessant ist es dennoch zu wissen, dass es eine anerkannte Berufsausbildung zum Imker gibt. Sie nennt sich Tierwirt, Fachrichtung Bienen. Empfehlenswert für jeden, der in seinem Garten als Standort Bienen halten will, ist es allerdings, sein Vorhaben vorher mit seinen Nachbarn abzusprechen. So kannst du einen später entstehenden Ärger von vornherein vermeiden.

Welchen Standort zum Imkern im Garten?

Am einfachsten lässt es sich an einem abfallenden Standort imkern. Dort kann die Kaltluft am besten abfließen. Dies unterstützt das Wohlgefühl der Bienen. Diese haben es nämlich gerne warm. Außerdem erleichterst du ihnen durch diesen Standort den An- und Abflug zum Bienenstock. Weiterhin unterstützt du sie, indem du einen windgeschützten Standort wühlst. Besonders beliebt als Standort imkern sind Grundstücke mit Hecken, Feldgehölzen oder Wiesen. Diese können nach Möglichkeit gerne in der Nähe des Waldes stehen.

Was brauche ich alles zum Imkern im Garten?

Zeit

Zunächst einmal benötigst du die nötige Zeit, um dich wirklich ideal um dein eigenes Bienenvolk kümmern zu können. Das klingt erst mal nach jeder Menge Arbeit. In Wirklichkeit benötigst du dafür allerdings nicht mehr Zeit, als du für fast jedes andere Hobby auch benötigen würdest. Die meiste Zeit benötigst du übrigens am Anfang. Da musst du nämlich noch allerhand über das richtige Vorgehen bei deinem neuen Hobby lernen. Plane auch ruhig noch Zeit für einen Workshop oder ein Seminar über die Imkerei ein. Dort kannst du vieles lernen. Zudem knüpfst du so auch leicht Kontakte zu anderen Hobbyimkern. Mit diesen kannst du dich dann fachmännisch austauschen. Außerdem können sie dir bei Fragen und Problemen hilfreich zur Seite stehen.

Kosten

Wie bei jedem anderen Hobby auch, musst du damit rechnen, für deine neuen Ziele Kosten aufwenden zu müssen. Rein für die Anschaffung von je einem Bienenvolk und das erste Zubehör solltest du mit rund 500 bis 600 Euro rechnen.

Material imkern

Damit du in etwa weißt, wofür du das eingeplante Geld ausgeben solltest, zeigen wir dir in unserer Anleitung Imkern auch gleich auf, welches Material Imkern du unbedingt brauchst. Als Erstes brauchst du die entsprechende Schutzkleidung. Diese besteht aus einer Imker-Jacke, einem Hut mit Schleier sowie den Imker Handschuhen. Zudem benötigst du einen sogenannten Smoker. Diesen setzt du zur Beruhigung der Bienen ein, indem du damit Rauch erzeugst. Er ist insbesondere bei der Honigernte sehr wichtig. Das Allzwecktool Stockmeißel wird für den Umgang mit Waben, Rähmchen und Beute verwendet. All das bekommst du in einem regionalen Imkerbedarfsgeschäft oder online.

  • Schutzkleidung (Imker-Jacke, Hut mit Rund-Schleier, Schutz-Handschuhe mit langen Ärmeln)
  • Imkerbesen: zum befreien von Bienen auf Waben (müssen bei der Ernte bienenfrei sein)
  • Smoker mit Rauchstoff & Anzünder
  • Stockmeißel: zum lösen der verkitteten Rähmchen
  • Entdeckelungsgabel, Siebe und Eimer: ideal für die Honigernte
  • Optional: Wabenzieher Zange
  • Zuhause für die Bienen: Holzbeuten mit Rähmchen
  • Ameisensäure: für die Varroa Behandlung im Juli
  • Oxalsäure: für die Varroa Behandlung im November/Dezember

Platz

Damit dein erstes Bienenvolk einziehen kann, brauchst du außerdem den entsprechenden Platz. Wie viel Platz du am Ende benötigst, hängt davon ab, wie viele Bienenvölker bei dir einziehen sollen.

Der Vorgang des Imkerns

Hast du alles zusammen? Dann können wir ja mit der Imkerei endlich anfangen, damit du schnell an deine erste, eigene Honigernte kommst.

Wann und wie ziehen die Bienen ein?

Idealerweise ist jetzt gerade Mai. In diesem Monat kommst du am leichtesten an deine ersten Bienenableger. Das liegt daran, dass sie sich jetzt um ihre Vermehrung kümmern. Die Bienen kannst du übrigens auch über das Internet erwerben. Hierfür gibt es eine ganze Reihe seriöser Verkäufer. Die sende dir die Wildbienenkokons dann per Post zu. Du solltest diese schnellstmöglich abholen. Die Kartons sind meist nicht ausreichend belüftet sind, um die Kokons in ihrem Innern über längere Zeit aufzubewahren. Wenn du die Kokons nicht gleich in dein neues Zuhause einziehen lassen möchtest, kannst du sie nach dem Auspacken ruhig noch etwas im Kühlschrank liegenlassen. Bienen sind nicht anfällig für Frost. Darum kannst du sie auch mit ruhigem Wissen bereits in ihren Stock im Garten legen, wenn es noch nicht so warm draußen ist. Als Bienenstock eignet sich übrigens am besten ein vorgefertigter Bienenstock. Diesen du im Internet erwerben. Er hat vorne ein kleines Loch, durch das die Bienen ein- und ausfliegen können. Drücke die Rückwand der Kiste beim Aufbau nur so fest, dass du später zum Ernten einfach abnehmen kannst. Achte außerdem darauf, dass die zukünftige Behausung der Bienen etwas geschützt ist. Am besten bringst du sie auf Augenhöhe an. Dann kannst du sie später am leichtesten beobachten. Nachdem du also nun den Bienenstock mit den Kokons im Garten angebracht hast, musst du warten, bis die Bienen schlüpfen. Das tun sie von ganz alleine. Dann nämlich, wenn es draußen warm genug dazu ist. Sie kehren selbstständig und zuverlässig immer wieder dahin zurück, wo sie geboren wurden. Du musst also keine Angst davor haben, dass sie dir davonfliegen.

Welche Aufgaben habe ich sonst noch an dem Bienenstock?

Du musst die Bienen und ihren Stock regelmäßig pflegen und kontrollieren. Jeden Frühling musst du nachschauen, ob neue Königinnen heranwachsen. Dies musst du dann entfernen. Ansonsten würden sie später den Stock verlassen und dabei eine ganze Anzahl ihres Schwarms mitnehmen würden. Im Herbst solltest du das Ausflugsloch für die Bienen etwas verkleinern. So kommen sie leichter zur Ruhe. Das kannst du dadurch erledigen, dass du einen Teil des Loches mit robustem Klebeband verschließt. Achte dabei darauf, dass keine klebrigen Stellen frei bleiben. In denen könnten sich die Bienen sonst verfangen. Gegen Ende des Herbstes solltest du das Loch dann ganz verschließen. So können sich im Winter keine Wühlmäuse an dem Stock zu schaffen machen. Dazu verschließt du den Eingang zum Stock am besten mit einem Gitter.

Wann und wie ernte ich meinen eigenen Honig?

Deinen ersten eigenen Honig kannst du bereits im ersten Frühjahr ernten, nachdem die Bienen bei dir eingezogen sind. Am besten machst du das sowie alle anderen Arbeiten am Stock früh morgens. Dann sind die Bienen noch schläfrig und weniger angriffslustig. Ende Juli bis Anfang August steht dann noch eine weitere, leckere Ernte für dich an.

Um den Honig zu ernten, gehe folgendermaßen vor: Am Abend vor der Ernte öffnest du den Stock und durchtrennst die Honigwaben mit einem Stockmeißel. Du kannst hierfür auch ein einfaches Messer benutzen. Die Waben werden im Anschluss von den Bienen wieder repariert und der ausgeflossene Honig von ihnen entfernt. Sie füllen diese Waben aber nicht wieder mit Honig. Dadurch entsteht eine Art Sollbruchstelle. Diese hilft dir später, indem durch sie bei der Ernte kaum noch Honig hinausfließen wird. Ein Kleckern mit dem Honig musst du nämlich vermeiden.

Am Tag nachdem du den Stock geöffnet hast, entnimmst du dann die Waben. Achten aber dabei unbedingt darauf, dass nicht die Königin auf einer Wabe sitzt. Das könnte für dich schnell gefährlich werden. Bist du sicher, nicht die Königin zu erwischen, fege die auf den Waben sitzenden übrigen Bienen vorsichtig mit einem Handfeger von ihnen herunter. Gib dann etwas Rauch an die Waben. Anschließend kannst du sie entnehmen. Gehe hierbei aber mit Bedacht vor. Wenn du zu viel räucherst, bleibt der Räucher Geschmack am Honig hängen. Gehe vorsichtig mit den Waben um und beachte, dass diese schnell zerbrechen können. Verstaue sie in einem Behältnis, in das die Bienen nicht eindringen können. Gib den Bienen nach der Entnahme der Waben Zuckerwasser als Ersatz für den Honig. Das stimmt sie mild und sie sehen dich dann nicht als Feind. Nachdem du die Waben entnommen, sicher verstaut und ins Haus gebracht hast, musst du sie entdeckeln. Hierfür entfernst du das von den Bienen aufgetragene Wachs von den Waben. Benutzen dazu eine „Entdeckelungsgabel“ oder ein Küchenmesser und hebe das Wachs von den Waben ab. Danach wird der Honig geschleudert. Dazu nimmst du am besten eine Honigschleuder. Wenn du keine eigene Schleuder besitzt, frage am besten beim nächsten Imkerverband nach. Vielleicht kann der diesen Arbeitsschritt für dich übernehmen. Nach dem Schleudern wird der Honig gesiebt. Danach kannst du ihn abfüllen und lagern. Doch die Arbeit ist hier noch nicht zu Ende. Du musst während des Lagervorgangs noch alle kleinen Wachspartikel und Luftblasen entfernen, die dabei entstehen. Erst nachdem der Honig eine ganze Weile gelagert hat, kannst du ihn in Gläser abfüllen und endlich genießen.

Rechtliches zum Imkern

Wir erklären dir auch schnell, was du rechtliches zum Imkern wissen musst. So stehst du beim Imkern immer auf der richtigen Seite stehen und bekommst keinen Ärger. Zunächst einmal, gemäß dem bürgerlichen Recht ist in Deutschland jedem das Imkern erlaubt. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die du bei deinem Hobby beachten solltest. Wir weisen dich im Übrigen darauf hin, dass folgende Aussagen von uns nur auf die Hobbyzucht von Bienen ausgelegt sind. Wenn du die Bienenzucht gewerblich betreiben willst, informiere dich bitte weiter, welche Vorgaben du dazu einhalten musst. Für dich als Hobbyimker ist zunächst die Bienenseuchen-Verordnung vom 3. November 2004 (BGBl. I S. 2738) in der jeweils geltenden Fassung relevant. In ihr sind deine Pflichten hauptsächlich zusammengetragen.
Nach § 1a der Bienenseuchen-Verordnung muss jeder Hobbyimker dies spätestens beim Einzug der Bienen bei der zuständigen Behörde melden. Hier muss er angebe, wieviele Bienenvölker bei ihm einziehen sollen. Außerdem muss er anzeigen, wo er sie halten will. Wenn du Bienen an einen anderen Ort, als den von Ihnen angegebenen bringen willst, musst du das ebenfalls bei der örtlichen Behörde melde. Du musst dazu eine entsprechende Bescheinigung von der Behörde vorlegen, bei der du die Population zuvor gemeldet hast. Sollen die Bienen nur vorübergehend an diesem Ort verbleiben, musst du am Bienenstock ein Schild anbringen. Diesem müssen die Angaben über deinen Namen, deine Anschrift sowie der Zahl der untergebrachten Bienen zu entnehmen sein. Außerdem ist es gemäß der Verordnung über anzeigepflichtige Tierseuchen in der Fassung der Bekanntmachung vom 19. Juli 2011 (BGBl. I S. 1404) meldepflichtig, wenn die Tiere krank werden. Meldepflichtig sind hier die amerikanische Faulbrut (ein Befall mit kleinen Beutenkäfern) sowie ein Befall der Bienen durch die Tropilaelapsmilbe.

Wo finde ich weitere interessante Informationen auf aus seriösen Quellen?

Homepage des Friedrich-Loeffler-Instituts

https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/nutztiere/bienen/bienen-rechtliche-regelungen.html

https://www.heimwerker.de/bienen-im-garten-halten/

https://www.plantura.garden/gruenes-leben/bienen-im-garten-alles-was-sie-dazu-wissen-muessen


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